Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Samenspender, Leihmütter, Retortenbabies: Neue Reproduktionstechnologien und die Ordnung der Familie

3. November 2009

Plakat

Neue Reproduktionstechnologien fordern die Ordnung der Familie heraus
Vortrag im Rahmen des Jahres der Wissenschaft mit anschließender Podiumsdiskussion

Die Verfahren der assistierten Reproduktion sind im Jahr 2009 keine Randerscheinungen mehr. Ein halbes Jahrhundert nach Gründung der ersten kommerziellen Samenbanken in den USA, dreißig Jahre nach dem ersten „Retortenbaby" und der ersten Leihmutter-Agentur haben diese Techniken jede Exotik verloren. Der Vortrag will nach den veränderten Organisations- und Darstellungsweisen von Familie fragen, wie sie diese neuen Technologien notwendig machen. Was hat es zu bedeuten, dass Kinder in zunehmendem Maße nicht mehr aus der geschlechtlichen Vereinigung von Vater und Mutter hervorgehen, dass sich biologische Verwandtschaft und Familienbildung voneinander entkoppeln? Assistierte Empfängnis sorgt für eine Fragmentierung von Elternschaft. Die neuen Technologien bringen dabei ein komplexes Geflecht von Beziehungen hervor, das nur durch massive juristische, soziale und kulturelle Anstrengungen zu ordnen ist.

Der Literaturwissenschaftler Dr. Andreas Bernard, der zunächst über sein Forschungsprojekt berichten wird, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ und langjähriger Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung.

Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion statt.

Teilnehmer:

  • Professor Herbert Zech (Leiter der Bregenzer Reproduktionsklinik IVF Zentren Zech)
  • Sibylle Steidl („Spenderkind“)
  • Arnd Brummer (Chefredakteur „Chrismon“)
  • Moderation: Christoph B. Keller, Schweizer Radio DRS


3. November 2009, 20 Uhr s.t.
Wolkensteinsaal, Kulturzentrum am Münster, Konstanz

Kontakt

Brigitte Elsner-Heller
brigitte.elsner-heller[at]uni-konstanz.de